In Zeiten steigender Staatsschulden und drohender Staatspleiten rückt der Fokus auf die Goldreserven der EU Staaten. Auch in Deutschland ebbt der Ruf nach mehr Kontrolle der Goldreserven nicht ab. Die überwiegend in den USA lagernden Goldreserven Deutschlands sollen jedenfalls zur Kontrolle „importiert“ werden. Doch wie steht es eigentlich um die Goldreserven Deutschlands und der anderen EU Staaten? Eine interessante Grafik zeigt anschaulich, wie es um die Goldreserven der Staaten bestellt ist.
Die Grafik zu den Goldreserven der Staaten ist wie folgt zu lesen:
Deutschland hat pro Einwohner sehr hohe Goldreserven, pro Kopf 41,4 g, derzeit 2.275 USD. Das ist ähnlich wie bei Italien (40,3 g), Niederlande (36,6 g), Portugal (35,8 g) oder Österreich (33,1 g) ganz ordentlich, wobei die Schweiz mit über 7.000 USD (130,8 g Goldreserven pro Einwohner) alle weit in den Schatten stellt. Beim Anteil an den gesamten Währungsreserven liegt Deutschland bei 72,4 % und damit mit vielen Staaten wie Frankreich, Italien etwa gleich auf.
Großbritannien ist ein Ausreißer dieser Statistik in vielerlei Hinsicht. Die Finanzmetropole Europas geizt beim Gold. So liegen die Goldreserven pro Kopf bei nur 5 g (Schlusslicht im Rahmen dieses Vergleichs). Nur Spanien (6,1 g) oder auch Japan (6,1 g) oder Russland (6,6 g) liegen ähnlich schlecht. Die nur 300 Tonnen Goldreserven Großbritanniens machen aber auch nur 15,9% an den gesamten Währungsreserven des Landes aus.
Griechenland kommt in der Grafik auf den ersten Blick erstaunlich gut weg, was aber nur daran liegt, dass die Goldreserven Griechenlands 82,5 % an den gesamten Währungsreserven ausmachen. Pro Kopf hat Griechenland nur 10 g Goldreserven. Ähnlich gering liegen da Schweden (13,5 g) und Frankreich (8,6 g).
Die USA liegen quasi im Mittelfeld im Vergleich zu den EU Staaten. Mit 26 g pro Einwohner machen die Goldreserven auch 75,4 % an den gesamten Währungsreserven des Landes aus. Länder wie Russland oder Japan setzen bei den Währungsreserven erkennbar weniger auf Gold (Russland nur 9,6 % und Japan nur 3,2 %).