Unabhängiger Finanzblog – seit 2006
Angenommen, der bis 2022 geplante Atomausstieg wird verlängert. Wer sind die Gewinner bei einer Verlängerung des Atomausstiegs? Eigentlich logisch, die AKW-Betreiber. Wie wahrscheinlich eine Verlängerung des Atomausstiegs ist und wer wirklich wie davon profitieren würde.
Verlängerung Atomausstieg
Der Artikel beginnt mit „angenommen“, ist also spekulativ. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit ja nicht so gering, dass nach der Bundestagswahl Horst Schlämmer (HSP) CDU/CSU mit der FDP regieren könnte. Und Schwarz-Gelb steht bekanntlich für eine Verlängerung vom Atomausstieg. Der Ausstieg vom Atomausstieg ist also so unwahrscheinlich nicht.
Die Gewinner
Und jetzt kommts. Die Landesbank Baden-Württemberg hat mal versucht zu ermitteln, was das den großen Energieversorgern wie RWE, E.on, Vattenfall bringen würde. Festhalten. Bei angenommer Strompreiserhöhung auf 80 Euro pro MWh und 25 Jahre Verlängerung (sicher extreme Annahmen) wären das für die drei größten deutschen Versorger etwa 200 Milliarden Zusatzerlöse. Also selbst wann man konservativer rechnet, es bleibt bei Milliarden. Kein Wunder also, dass die Lobby auf Hochtouren arbeitet – geht ja um Peanuts.
Es geht den Kraftwerkbetreibern immer nur um die Kohle. Sie kümmern sich nicht um die Umwelt, Hauptsache sie bekommen ihr Geld. Im Moment sprechen die Firmen davon, dass nicht genügend Elektrizität produziert würde ohne die Atomenergie, doch das ist erneut nur eine Ausrede um den Atomausstieg zu verhindern. Auch die Bundesregierung möchte den Konzernen entgegenkommen, indem sie ihnen die Erlaubnis erteilen, die Stromkontingente der sieben Atommeiler, die umgehend deaktiviert werden sollen, auf neuere Meiler zu übertragen. Meiner Meinung nach ist dies alles Nonsens. Ich werde weiterhin an Atomkraftdemonstrationen teilnehmen.