Zypern und die Bankenkrise bestimmen die Schlagzeilen. Über die Bedingungen für die EU-Hilfe in Zypern hat aber offenbar noch niemand richtig nachgedacht. Denn, wenn man das mal nüchtern mit Abstand betrachtet, wirkt das Ergebnis schon skurril und besorgniserregend – auch für Sparer in Deutschland?!
Schlagwort: Verlust

Bei finanziellen Risiken liegt der Schwerpunkt häufig auf dem Einzelnen, dabei ergeben sich gerade im Kontext der Familie besondere Gefahren. Ein Grund mehr, sich den Familienschutz einmal genauer anzusehen. Der Schutz und die Unterstützung von Familien in unserer Gesellschaft zählen schon seit einiger Zeit und nicht nur trotz, sondern gerade auch wegen der Finanzkrise zu den wichtigsten Themen in der Politik. Maßnahmen wie zum Beispiel das Elterngeld sind hinlänglich bekannt und werden sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft kontrovers diskutiert.
Bankkunden ist eine Beschwerde über die Bank bei den so genannten Ombudsleuten möglich. Diese Zahl an Bank-Beschwerden erfasst auch der Bundesverband Deutscher Banken. Privatbanken speziell haben hier einen eigenen Verband an Ombudsleuten, was natürlich auch statistisch erfasst wird. Seit Einrichtung dieser Beschwerde-Stelle 1992 war die Anzahl der Beschwerden über Privat-Banken nie höher als 2009. Der Anstieg zum Vorjahr betrug alleine satte 35%, was angeblich überwiegend auf das Wertpapiergeschäft bezogen sei.
Die Entwicklung der Vermögensverteilung ist nicht nur aus Gerechtigkeitsgründen und sozialpolitischen Erwägungen heraus interessant, sondern beispielsweise im Rahmen der Finanzkrise (vgl. Gewinner der Finanzkrise) besonders bemerkenswert. Der aktuelle Global Wealth Report 2010 bietet daher wieder einmal einige sehr nachdenkenswerte Fakten zur Vermögensverteilung.
Entwicklung der Reichen-Haushalte

Entwicklung des Vermögens
Global betrachtet, sieht das Bild ähnlich aus, dennoch war die Entwicklung der Vermögensverteilung weniger stark ausgeprägt wie in Deutschland. So stieg der Millionärsanteil „nur“ um 14% (11,2 Millionen Haushalte absolut).
Deutschland ist beim Zuwachs der Millionäre aber nicht Spitzenreiter. Diese Liste der Vermögensverteilung führen Signapur (35%), Malaysia (33%) und die Slowakei (32%) vor Chona (31%) an.
Finanzkrise egalisiert
Der Studie Global Wealth zufolge sind damit die Auswirkungen der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 wieder egalisiert – zumindest rein vermögenstechnischer Natur. Denn durch die Erholung der Finanzmärkte konnten die Verluste mittlerweile wieder ausgeglichen werden. Dies erstaunt doch, da vor allem die am Kapitalmarkt investierten, eher reicheren Haushalte eben durch die Finanzkrise besonders getroffen wurden. Dass diese Haushalte nun schon wieder auf dem vorigen Niveau angelangt sind, während die private Verschuldung der eher ärmeren Haushalte stagniert, war vielleicht zu erwarten, die Zeitspanne erscheint dafür jedoch sehr kurz. Betrachtet man zudem die Unsicherheit der Anleger und die Entwicklung des Goldpreises dafür als Indiz, zeigt offenbahr die reichere Schicht Risikobereitschaft sowie Investitionsvermögen auch nach herben Verlusten.
Vermögensverteilung weltweit
So hatten 2009 weltweit nicht einmal 1% aller Haushalte eine Vermögen von über 1 Million Dollar. Diese wenigen Haushalte besitzen allerdings 38% aller Vermögenswerte weltweit. Interessant ist noch, dass Europa insgesamt mit Vermögenswerten von 37,1 Billionen Dollar die reichste Region der Welt ist. Die „alternativlose“ Rettung des Euro steht dazu wohl nur im vermeintlichen Widerspruch.

Milchpreise am Milchmarkt
Agrarsubventionen auch für den Milchpreis
Seit kurzem kann man ja selbst im bäuerlichen Bayern einsehen, welcher Bauer wieviel an Agrarsubventionen erhalten hat. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat eine Datenbank online gestellt, in der man die Empfänger sowie die erhaltenen Subventionen recherchieren kann. Tun Sie das mal, geben Sie den kleinen Bauern von nebenan ein. Aber setzen Sie sich vorher. Summen im hohen vierstelligen Bereich sind da regelmäßig zu lesen. Darüber sowieso.
Milchbauern und Molkerein
Da fragt man sich schon, wieso die Milchbauern es nicht schaffen. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter will nun eine teilweise Produktionsstilllegung, um das Angebot zu reduzieren und damit die Überproduktion. Dies solle sich dann positiv auf den Milchpreis auswirken. Der Milchindustrieverband hält für die Molkereien aber dagegen, Boni gäbe es dafür nicht.
Vielleicht sollte die Milchbauern wie etwa Müller Milch der Milch minimale Fruchtnoten beimischen und dann den Preis verzehnfachen. Wäre wohl immer noch preiswerter als diese Produkte im Regal.

Hypo Real Estate (HRE): Insolvenz und Systemrelevanz
Systemrelevanz: Wieso die HRE systemrelevant ist
Kurz und klar: Ginge die Hype Real Estate pleite, ginge damit für viele Sparer die angesparte Altersvorsorge mit pleite. Denn große Vermögen der Pensionskassen bis zu Versorgungseinrichtungen sowie Lebensversicherer sind bei der HRE investiert. Diese lagern das einbezahlte Geld ja nicht im tresor, sondern müssen eigene Kosten sowie die versprochenen Leistungen erwirtschaften.
Lebensversicherungen
Die Lebensversicherer haben nach Schätzung der ARD (Plusminus vom 17.3.09) 55 Milliarden der HRE geliehen. Die Lebensversicherer haben dafür keine Sicherheiten erhalten. Diese 55 Milliarden sind natürlich zum Großteil im Deckungsstock der Überschussbeteiligungen enthalten. Die Überschüsse für die LV gingen dadurch entsprechend zurück.
Pfandbriefe
Bürger und Versicherer haben weiter Pfandbriefe für ca. 100 Milliarden Euro bei der HRE angelegt. Aufgrund des Wesens der Pfandbriefe, die mit Grundschulden besichert sind, sieht es hier nicht so schlecht aus, wenngleich auch alle Experten nicht wollen, dass diese Sicherheiten in Anspruch genommen würden. Wieso, konnte mir noch niemand so genau erklären.
Insolvenz der HRE
Daher können sich weder Staat noch Bürger eine Insolvenz der Hypo Real Estate leisten – weder finanziell noch psychologisch.
Weitere Meinungen
Betrachtet man die Zitate und Aussagen im Verlauf der Krise, gibt einem das schon zu denken. Letzter Schritt scheint vorerst die gesetzliche Zwangsenteignung zu sein, wenngelcih die bissigen Kommentare dazu wohl eher als verhalten bezeichnet werden können. Die FDP hat nun einen Untersuchungsausschuss beantragt.
Mehr Gedanken und mögliche Antworten zur HRE findet Ihr bei DasDenken und beim BlogohneNamen (beide absolut lesenswert).
Der Titel des Unternehmen des Jahres wird der Hypo Real Estate wohl nicht mehr zu nehmen sein. Obwohl, man soll das Jahr nicht vor dem Ende…

Kurzarbeit: Kurzarbeitergeld
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld (Kug)
Das Arbeitsamt Die Arbeitsagentur bietet eine ganze Reihe finanzieller Hilfen – nicht nur für Arbeitslose Arbeitsuchende und Existenzgründer. Das Kurzarbeitergeld gibt es bei – richtig – Kurzarbeit. Beim Kurzarbeitergeld werden drei Ursachen unterschieden.
- Konjuknurelles Kurzarbeitergeld (Kug) – wenn die normale Arbeitszeit vorübergehend gekürzt wird aufgrund wirtschaftlicher Rezession oder unabwendbaren Ereignissen
- Saisonales Kurzarbeitergeld (Saison-Kug) – das bekannte Schlechtwettergeld, wenn aufgrund saisonaler Schwankungen eine ansonsten drohende Arbeitslosigkeit vermieden wird
- Transferbedingtes Kurzarbeitergeld/ Transferkurzarbeitergeld – für sinnvolle Maßnahmen bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt
Abgesehen von den Transfergesellschaften, in die frühere Arbeitnehmer bei Insolvenzen oft übergeführt werden, dürfte das konjukturelle Kurzarbeitergeld vom Arbeitsamt das derzeit am häufgisten beanspruchte sein. Die Bilanzen der Arbeitsagenturen dürften auf jeden Fall jetzt schon eine sprunghaft gestiegene Belastung aufweisen.
Dabei ist interessant, das die Regelbezugsfrist, also die Dauer („vorübergehend“) durch Verordnung vom 26.11.08 nun auch 18 Monate ansteigen darf (zumindest bis Ende 2009). Der Bezug von Kurzarbeitergeld setzt u.a. dringende betriebliche Erfordernisse voraus.
Dabei sind dies oft die größten Probleme. Denn Arbeitgeber versuchen aus der Krise das beste zu machen und die Arbeitnehmer in Zeiten der Kurzarbeit weiterzubilden, weiter zu qualifizieren. Doch diese Bildungsmaßnahmen müssen planbar sein und nehmen Zeit in Anspruch. Bräuchte man die Mitarbeiter aber dann kurzfristig wieder länger, wird es mangels Flexibilität schwierig. Daher sind meist flexible Arbeitsverhältnisse besser als eine bis zu 80%ige Förderung.
Im Rahmen des zweiten Konjunkturpaktes der Regierung fällt die „kalte Progression“ als Stichwort immer wieder. Was ist nun die kalte Progression, was macht die kalte Progression aus und wo liegt das Problem? Gerade als Sparer und Steuerzahler sollte man dieses Thema einmal verstanden haben. Denn dieses Wissen dient nicht nur dem Verständnis hinsichtlich des Begriffs kalte Progression, sondern könnte durchaus Folgen für weitere Investitions- und Sparüberlegungen haben.
Was ist die kalte Progression?

Was die kalte Progression ausmacht
Wer also 1990 umgerechnet 2.000 Euro verdient hatte, konnte sich damals mehr leisten als wenn dieser heute 2.000 Euro verdient. Daher sind über die letzten Jahrzehnte die Einkommen laufend gestiegen – meist allein, um die tatsächliche Kaufkraft zu erhalten.
Der Steuertarif (ab wieviel Euro zu versteuernden Einkommens welcher Satz an Steuern abzugeben ist) hat sich in dieser Zeit aber kaum geändert. Durch die inflationsbedingten Einkommenssteigerungen zahlen wir laufend mehr Steuern. So haben sich die Einkünfte etwa von 1980 bis 1990 verdoppelt, der Zeitpunkt an dem man den Spitzensteuersatz zahlen muss, aber nicht.
Dadurch erhöhen sich schleichend automatisch auch die Steuereinnahmen. Das nennt man stille oder kalte Progression. Progression bedeutet, dass besser Verdienende einen höheren Anteil als Geringverdiener als Steuern abgeben müssen.
Wie viel macht die kalte Progression aus?
Laut einer aktuellen Berechnung des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) flossen dem Fiskus allein durch die kalte Progression zwischen 2001 und 2006 ganze 63 Milliarden Steuereinnahmen zu.
Das macht also eine Menge aus, die man zudem nicht konkret vor dem Wähler rechtfertigen muss.
Wie ist das in anderen Ländern?
Viele Länder sind gesetzlich verpflichtet, diese kalte oder stille Progression auszugleichen. Zahlreiche eursopäische Länder haben keine Progression (wer mehr verdient zahlt auch einen größeren Anteil), sondern eine Einstufensteuer (ein einziger Prozentsatz für alle). Damit stellt sich das Problem nicht.
Was macht das Konjunkturpaket mit der kalten Progression?
Allen Ankündigungen zum Trotz: gar nichts. Lediglich der Grundfreibetrag wird auf 8.000 Euro erhöht. Das bringt 3,5 Milliarden Euro, also pro Steuerzahler etwa 4,20 Euro pro Monat.
Die nächste Currywurst geht also auf den Fiskus. Ob’s der Konjunktur nützt, wird sich zeigen. Optimistisch sind allerdings die wenigsten.
Zuletzt stirbt bekanntlich die – große Steuerreform.
Was sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise? Die negativen Schlagzeilen sprechen teilweise vom Krisenjahr 2009. Dabie scheint 2011 jedenfalls nicht viel besser betitelt zu werden. Die Schuldenkrise, die Vertrauenskrise usw. werfen ihre Schatten voraus. Was sind die Auswirkungen dieser Wirtschaftskrise, die offenbar bei den Bürgern so noch nicht angekommen ist, sofern man das Weihnachtsgeschäft betrachtet.
Verbraucher: Kaufzurückhaltung

Folgen und Auswirkungen der Wirtschaftskrise
67% suchen nach Sonderangeboten, 47% verzichten auf größere Anschaffungen, 45% bevorzugen Discounter, 40% bzw. 38% sparen bei Kleidung und Urlaub.
Immerhin 20% fürchten in den kommenden Monaten um ihren Arbeitsplatz.
Fast 50% gaben an, vom vergangenen Aufschwung nicht profitiert zu haben und einen schlechteren Lebensstandard im Vergleich der zurückliegenden 10 Jahre zu haben.
Ca. 33 % befürchten eine Verschlechterung der eigenen finanziellen Situation.
Die Umfrage zu Reichtum und Armut in Deutschland führt diesen Gedanken weiter. Ich bin gespannt auf die vorläufigen Ergebnisse, also bitte zahlreich teilnehmen.
Mittelstand: Pessimismus oder Realismus
Im Rahmen des Deutschen Mittelstandsbarometers (DMB) wurden im Herbst knapp 2.500 Mittelständler befragt. Markt und Mittelstand veröffentlichte in der aktuellen Ausgabe die neuen Ergebnisse.
So wird das Konjunkturklima deutlich schlechter eingeschätzt als noch 2008. Vor allem kleinere Betriebe fürchten um die Finanzierung (Stichwort: Kreditklemme). Ansonsten rückten die Bürokratie sowie hemmendes Arbeitsrecht mehr in den Fokus der Unternehmer.

Negativer Gewinn - was soll das?
Was ist negativer Gewinn?
Das ganze Wortgebilde „negativer Gewinn“ hat zwei Ursachen. Erstens eine betriebswirtschaftliche Nomenklatur und zweitens eine marketing-psychologische Komponente.
Realiter ist negativer Gewinn einfach ein Verlust. Ein Unternehmen hat mehr Ausgaben als Einnahmen. Das ist in der aktuellen Krisenlage (Immobilienkrise, Börsenkrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise) nichts besonderes.
Negatives Wachstum
Aus genau den gleichen Gründen spricht etwa die Politik von geringem oder besser negativem Wachstum. Es soll einfach das Wort Rezession vermieden werden, genauso wie bei negativem Gewinn das Wort Verlust nicht fallen soll. Denn das menschliche Gehirn kann keine Logik speichern. Das ist etwa in der Sportpsychologie das Wort nicht verboten. Denn bei „nicht langsamer werden“, wird man automatisch langsamer, da das Gehirn im Unterbewusstsein die Verneinung nicht verarbeiten kann.

Grand Theft Auto (GTA) 4 verkauft sich
Finanzkrise und Computerspiele
Die Finanzkrise scheint aber die Spieleindustrie nicht wirklich zu treffen. Dem BIU (Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V.) zufolge steigen die Umsätze seit Ende 2007 weiter auf Rekordniveau an. Der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2008 stieg auf 1,05 Mrd. Euro. [Focus Money 47/08 S. 16]
GTA 4 und die Börse
Der Spielehersteller Take Two hat im August nun die vierte Auflage des Bestseller GTA (Grand Theft Auto) herausgebracht. Bislang steht ein Gewinn für 2008 von etwa 112 Mio. Dollar bei einem Umsatz von 1,2 Mrd. Dollar zu Buche.
Der Aktienkurs hat bislang noch nicht so recht darauf reagiert, obwohl sich GTA 4 im ersten Monat bereits über 10 Millionen mal verkaufte.